Life Hacks: Haftpflichtversicherung

  • Absicherung

17. September 2020

Die private Haftpflichtversicherung zählt aus unserer Sicht zu den Versicherungen, die jeder haben sollte. Im schlimmsten Fall bewahrt die Police dich vor unbezahlbaren Schadensersatzforderungen. Doch hier ist Vorsicht bei Einheitslösungen gefragt. Wir zeigen auf, worauf du als Familie, Mieter oder Hauseigentümer achten kannst.

Die vergessene Kerze, der zu heftig gekickte Ball, die angebohrte Wasserleitung – ein kleines Missgeschick kann mitunter fatale Folgen haben. Kommt durch deine Schuld jemand zu Schaden, bist du grundsätzlich verpflichtet, diesen zu ersetzen. Und der kann schnell mal in eine existenzbedrohende Größenordnung gehen, beispielsweise bei einem Hausbrand oder einem Fahrradunfall mit schweren Gesundheitsfolgen.

Privathaftpflicht deckt Millionenschäden

Verbraucherschützer raten deshalb zum Abschluss einer privaten Haftpflichtversicherung. Die Police ersetzt fremde Schäden bis zur vereinbarten Höhe – in der Regel sind Sach- und Personenschäden pauschal bis mindestens 5 Millionen Euro oder mehr abgedeckt. Der Schutz gilt meistens weltweit und rund um die Uhr, also auch auf Reisen oder bei vorübergehenden Auslandsaufenthalten.

Ein Vertrag pro Haushalt

Auf eine Privathaftpflicht verzichten sollte praktisch niemand, allerdings genügt in der Regel eine Police pro Haushalt. Ehe- oder Lebenspartner, aber auch nicht eheliche Lebensgefährten, die im gleichen Haushalt leben, sind in der Regel mitversichert. Das gilt ebenso für deine Kinder (inkl. Stief- oder Pflegekinder): Selbst volljährige Kinder in Ausbildung benötigen meist noch keine eigene Absicherung. Sobald der Nachwuchs finanziell auf eigenen Füßen steht, zum Beispiel nach Ausbildung oder Studium zum Berufsstart, ist der Abschluss einer eigenen Privathaftpflicht dagegen erforderlich. Wichtig ist, dass du der Versicherung deine jeweilige Lebenssituation mitteilst, auch wenn sich etwas ändert. So kann zum Beispiel ein Beitrag gespart oder ein kleiner Obulus für die zusätzliche Person entrichtet werden. Ein Vertrag für mehrere Personen ist fast immer günstiger als mehrere Verträge für mehrere Personen.

Nicht nur eine Preisfrage: Dein individueller Schutz

Eine Privathaftpflichtversicherung passt in jedes Budget. Je nach Versicherungssumme und Leistungsumfang liegen die Kosten zwischen rund 60 bis 200 Euro pro Jahr. Allerdings sind die versicherten Risiken bei jedem Anbieter unterschiedlich. Entscheidend ist, dass dein Vertrag zu deinen persönlichen Lebensumständen passt.

Für die ganze Familie …

Gerade bei Kindern ist schnell mal ein Missgeschick durch Leichtsinn oder Unvorsichtigkeit passiert, dessen Folgen durch die private Haftpflichtversicherung abgesichert werden können. Kündigt sich der Nachwuchs an, sollten Familien diesen zeitnah bei der Versicherung melden, damit dieser mitversichert ist. Um den richtigen Schutz für die eigenen Bedürfnisse zu finden, können Familien die Haftpflichtversicherung auf folgende Fragen prüfen:

  • Kommt die Versicherung auch für Schäden von Kindern unter 7 Jahren auf (Einschluss deliktsunfähiger Kinder)?   
  • Sind Gefälligkeitsschäden (beispielsweise als Umzugshelfer, Baby- oder Hundesitter) abgedeckt?
  • Welche Hobbys und Haustiere umfasst der Versicherungsschutz?

… und die eigenen vier Wände

Auch für Mieter oder Hauseigentümer ist es vorteilhaft, wenn die private Haftpflichtversicherung zu ihren individuellen Bedürfnissen passt. Grundsätzlich dürfen Mieter von ihren Vermietern nicht zu dem Abschluss einer Haftpflicht- oder Hausratversicherung aufgefordert werden – auch nicht durch eine Klausel im Mietvertrag. Dennoch ist eine Haftpflichtversicherung sinnvoll und schützt zum Beispiel bei verursachten Mietsachschäden oder vor unrechtmäßigen Schadenersatzforderungen. Mieter können für ihre Police beachten:

  • Bis zu welcher Höhe sind Schäden an gemieteten Sachen abgedeckt?
  • Ist der Verlust fremder Schlüssel (beruflich und privat) versichert?
  • Sind sogenannte Allmählichkeitsschäden abgedeckt, also Schäden, die beispielsweise durch Feuchtigkeit im Laufe längerer Zeit entstehen?

Für Hauseigentümer ist entscheidend, dass sie für die Schäden haften, die ihr Haus verursacht – zum Beispiel, wenn sich ein Dachziegel löst und einen Passanten verletzt oder ein parkendes Auto demoliert. Bei der Auswahl der Haftpflichtversicherung kann für sie relevant sein:

  • Sind Gewässerschäden (zum Beispiel durch defekten Öl-/Flüssiggastank, auslaufende Farben) versichert?
  • Ist die Vermietung einzelner Räume (Keller, Garage), der Einliegerwohnung oder des Ferienhauses abgedeckt?

(K)eine Pflicht

Die Haftpflichtversicherung ist zwar keine Pflicht, wie man dem Namen nach zunächst annehmen könnte, dennoch ist sie aber eine sinnvolle Absicherung für den Schadensfall – denn Missgeschicke passieren jedem. „Haftpflicht“ bezieht sich letztlich darauf, dass du verpflichtend haftest, wenn du einen Sach- oder Personenschaden verursachst.

Mein Hund, mein Auto, mein Pferd, mein Boot?

Bei besonderen Risiken, beispielsweise als Vermieter eines Mehrfamilienhauses, als Boots-, Pferde- oder Hundehalter oder auch für größere Drohnen, benötigst du besonderen Haftpflichtschutz. Die Privathaftpflicht deckt entsprechende Schäden in der Regel nicht ab. Für deine tierischen Freunde übernimmst du die Gefährdungshaftung, die durch eine Tierhalterhaftpflichtversicherung abgesichert werden kann. Die Kfz-Haftpflichtversicherung ist für Auto, Motorrad und Co. notwendig, denn ohne diese erhältst du keine Zulassung.

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