7 Gründe: Darum haben Frauen weniger Geld im Alter

  • Altersvorsorge

11. August 2021

Die Gender Pension Gap ist weiterhin immens und Frauen sind deutlich mehr von Altersarmut bedroht. Wir haben die sieben wichtigsten Gründe zusammengefasst, warum Frauen weniger Geld im Alter haben als Männer.

Die Rentenlücke zwischen Frau und Mann, die sogenannte „Gender Pension Gap“ ist ein weltweites Phänomen und sie ist gravierend. So betrug die Differenz in Europa durchschnittlich 25 Prozent. Deutschland lag laut OECD 2019 dabei mit 46 Prozent sogar deutlich über diesem Durchschnitt. Die Folgen sind gravierend: Niedrige Renten gefährden das selbstbestimmte Leben vieler Frauen und führen zu Altersarmut. 21 Prozent der Frauen über 65 Jahren sind in Deutschland armutsgefährdet. Die Rentenlücke ist dabei ein Spiegel der Erwerbsbiografie, doch nicht nur. Diese sieben Faktoren tragen wesentlich dazu bei:

1. Frauen leben länger

Frauen leben deutlich länger als Männer. In den Industrieländern beträgt ihre Lebenserwartung 83 Jahre, jene der Männer nur 78 Jahre. Damit erhalten Frauen nicht nur fünf Jahre länger Bezüge aus der gesetzlichen Rentenversicherung, sondern müssen auch eventuelle Versorgungslücken fünf Jahre länger mit privaten Vorsorgemitteln ausgleichen.

2. Frauen gehen früher in Rente

Obwohl Frauen deutlich länger leben als Männer, gehen sie etwas früher in Rente. Dadurch zahlen sie nicht nur weniger lang in die Altersvorsorge ein, sondern es verlängert sich zusätzlich auch die Dauer, in der Frauen von der Rente und den Ersparnissen leben müssen.

3. Frauen sind häufiger nicht berufstätig

Frauen sind häufiger nicht berufstätig als Männer. In der EU lag die Erwerbstätigenquote der Frauen 2019 bei 67,3 % (Männer: 79 Prozent). In Deutschland beträgt diese Quote bei Frauen 76,9 %, bei Männern dagegen 83,2 Prozent. Da in den meisten westeuropäischen Ländern ein erheblicher Teil der Rentenansprüche auf der beruflichen Tätigkeit fußt, senkt die niedere Erwerbsbeteiligung die Altersvorsorge der Frauen massiv.

4. Frauen arbeiten mehr Teilzeit

Frauen arbeiten zudem wesentlich häufiger in Teilzeit als Männer. In Deutschland sind es fast die Hälfte der Frauen, die in Teilzeit arbeiten, aber nur zehn Prozent der Männer. Außerdem tragen besonders Frauen die Doppelbelastung von Kinderbetreuung und Job. In Deutschland arbeiten mehr als zwei Drittel (66,2 Prozent) der berufstätigen Mütter minderjähriger Kinder in Teilzeit. Bei den Männern sind es gerade einmal 6,4 Prozent. Dies trägt erheblich zum Fortbestand des Lohn- und Rentengefälles bei. Frauen in Teilzeitjobs haben oft weniger Aufstiegschancen und besonders niedrige Stundenlöhne, wobei kleine Löhne unterdurchschnittlich altersversichert werden.

5. Frauen haben häufig Minijobs

Immer mehr Menschen arbeiten in der sogenannten Gig-Economy oder in Minijobs. In Deutschland waren 2020 mehr als sieben Millionen Menschen in „450-Euro-Jobs“ tätig, 60 Prozent davon waren Frauen. Der Vorteil: Wenige Arbeitsstunden pro Woche bei gleichzeitiger Flexibilität, mit der weiterhin Kinderbetreuung oder die Pflege von Angehörigen zu bewältigen sind. Mit Blick auf die Renten sind Minijobs und kleine Aufträge („Gigs“) jedoch ein erhebliches Risiko. Da sie teilweise nicht sozialversicherungspflichtig sind, gefährden sie ein materiell abgesichertes Alter.

6. Frauen verdienen weniger

Frauen verdienen weniger als Männer. Die sogenannte Gender Pay Gap (Lohnlücke) betrug 2019 in der EU durchschnittlich 14,1 Prozent, wobei Deutschland mit 19,2 Prozent deutlich über dem Durchschnitt lag. 2020 hat sich die Lücke verkleinert, beläuft sich aber noch immer auf 18 Prozent. Die Verdienstunterschiede haben zum Teil strukturelle Ursachen wie Unterbrechungen im Erwerbsleben, die Teilzeitquote oder geschlechtsspezifische Vorlieben bei der Berufswahl. Teilweise erhalten Frauen jedoch tiefere Löhne bei gleicher Qualifikation. Was auch immer die Ursachen sind: Ein geringeres Einkommen bedeutet weniger Rente und eine tiefere Sparquote.Wir erleben nahezu täglich, wie beispielsweise Banken ihr Filialnetz reduzieren. Der Wunsch nach einer persönlichen Beratung steigt jedoch weiterhin. Denn wenn es um eine maßgeschneiderte Altersvorsorge oder Absicherung geht, die alle Wünsche und Bedürfnisse des Kunden berücksichtigt, wird selten per Mausklick entschieden. Ich nehme wahr, dass Menschen gerade in Zeiten der Digitalisierung einen Ansprechpartner wünschen, dem sie vertrauen können und der sie qualitativ gut und umfassend berät. Eigentlich ist das auch verständlich, denn es geht für den Kunden um seine eigene Lebensplanung. Genau für diesen steigenden Bedarf am Markt brauchen wir zusätzliche Beraterinnen und Berater.

7. Frauen haben geringeres Finanzwissen

Frauen verfügen über ein geringeres Finanzwissen als Männer, doch teilweise mangelt es ihnen auch an Selbstvertrauen in das eigene Wissen und Können. Daher schätzen Frauen ihr Finanzwissen häufig geringer ein, als es in Wirklichkeit ist. Dies hat eine Studie des ZEW Mannheim in Kooperation mit dem Global Financial Literacy Excellence Center (GFLEC) an der George Washington University School of Business, der Universität Groningen und der Niederländischen Nationalbank DNB herausgefunden. Frauen sorgen zudem aus diesem Grund auch weniger fürs Alter vor als Männer. Bei verheirateten Paaren läuft die Altersvorsorge zudem häufig über den Mann und erst bei einer Scheidung wird vielen Frauen bewusst, dass ihre Vorsorge nicht reicht.

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